Am Ende der Geduld
Infobrief zur Situation in den Rollbergen
Die 1.Sonderausgabe (→ Link) meines Infobriefes beschäftigt sich fast zwangsläufig mit den Rollbergen. In den vergangenen anderthalb Jahren traf ich dort so viele kluge, engagierte, faszinierende Menschen, die sich für einen Kiez einsetzen, der medial oft nur als die Anhäufung seiner Probleme wahrgenommen wird. Mietervertreter:innen, Quatiersmanager:innen, Mitarbeiter:innen bei sozialen Trägern, Lehrer:innen und Erzieher:innen, Polizeibeamt:innen: sie alle arbeiten jeden Tag daran, diese Siedlung für Ihre Bewohner:innen wieder ein Stück lebenswerter zu machen.
In meinen zahllosen Gesprächen kristallisierte sich bald heraus, dass es einen Hemmschuh gibt, der diese Bemühungen konsequent konterkariert. Fahrstühle und Heizungen, die nicht funktionieren (von energetischer Sanierung gar nicht zu sprechen); Müllberge, die nur tageweise verschwinden; Autowracks, die nicht einmal das tun; ein Hausmeisterservice, der den Namen nicht verdient: all dies liegt in der Verantwortung der GEWOBAG, die dieser Verantwortung in keiner Weise gerecht wird.
Wird diese Verwaltung doch vertreten durch ein Management, das sich schon dem Gespräch mit den Mieter:innen wie den politisch Verantwortlichen verweigert; die Geduld der Anwohner:innen ist genauso zu Ende wie meine. Ich werde dem Vorstand der GEWOBAG zukünftig keine Ruhe mehr lassen, bis die Forderungen der Mieter:innen nach festen erreichbaren Ansprechpartnern vor Ort und der Vorlage eines schon längst ausstehenden Sanierungskonzepts erfüllt sind.
Die Bewohner:innen hatten viel zu lange das Gefühl, mit ihren Problemen alleine gelassen zu sein. Aber sie stehen nicht mehr allein.